Dinge, die ich dazu gerne vorher gewusst hätte
Den Dudelsack nach Gehör zu stimmen erscheint einem zu Beginn eine unmögliche Aufgabe. Es ist jedoch erlernbar. Es benötigt regelmäßiges Üben des Stimmens selbst – denn unser Gehör muss geschult werden. Außerdem gibt es ein paar Dinge, die auch ich gerne vorher gewusst hätte, die uns das Stimmen erleichtern bzw. die Erklären, warum wir uns vielleicht so schwer damit tun.
“kalt” stimmen
Ist der Dudelsack noch nicht warm gespielt, macht das Stimmen nicht viel Sinn. Ein ungefähres Stimmen, damit es nicht zu schräg klingt kann man durchaus machen. Man sollte jedoch nicht zu viel Zeit dafür aufwenden, denn es kostet unnötig Energie. Leichter ist es, sich zu merken, an welcher Position die Drones immer nach dem Spielen und Stimmen stehen und sie zu Beginn wieder in diese ungefähre Position zu bringen.
Und ja, auch die Profis spielen ihr Instrument warm und stimmen dann.
Ist der Dudelsack kalt und wir versuchen ihn zu Stimmen wärmt er sich während dem Stimmversuch weiterhin auf und der Ton verändert sich stetig. Somit stimmen wir nicht, wir jagen den Ton. Einfacher ist es, zuerst ein paar Lieder zu spielen, damit die Spiel-Temperatur erreicht wird und dann zu stimmen. Bei meinem Dudelsack sind es aktuell ca. 7-10 Minuten.
Dudelsack stimmen nach Gehör
Wie wichtig ist “steady blowing”?
Kurz gesagt: Es ist wichtig.
Das “steady blowing” bringt einen stabilen Ton hervor. Sind wir also nicht stabil schwankt unser Ton mal höher, mal tiefer und das erschwert natürlich das Stimmen. Aber keine Angst, es macht trotzdem Sinn das Stimmen zu üben, denn durch regelmäßiges üben wird auch das “steady blowing” mit der Zeit besser.
zu welchem Ton wird gestimmt?
Wenn wir unsere Drones stimmen, stimmen wir immer zu Low A. Während wir zur Drone hinaufgreifen um die Tonhähe der Drone zu verändern spielen wir High A.
Aber aufgepasst! Wir stimmen nicht zu High A. Das High wird benötigt um einen stabilen Ton bzw. Druck zu haben und es gibt uns einen relativen Ton.
Danach spielen wir wieder Low A um den Ton der Drone/s zu kontrollieren.
nicht übertreiben
Da das Dudelsackspielen und auch das Üben des Stimmens anstrengend auf unseren Körper wirkt, sollte man es nicht übertreiben um auch ans Ziel zu gelangen. Wenn wir uns zuerst warm spielen – ca. 10 min – sollten wir danach innerhalb von wenigen Minuten gestimmt haben. Haben wir das nicht geschafft, machen wir eine Pause und probieren es eventuell 1 Stunde später nochmal.
Das hat 2 Gründe.
1. verbringen wir 20 Minuten energisch damit unseren Dudelsack zu stimmen, verlieren wir an Kondition und unser steady blowing wird schwächer. Dadurch wird es immer schwieriger einen stabilen Ton zu spielen, zu dem wir auch stimmen können.
2. Versteifen wir uns zu sehr darin, schaltet unser Gehirn ab und wir hören keine richtigen Töne mehr.
Stimmgeräte
Mittlerweile gibt es so einige verschiedene Arten an Stimmgeräten. Größere oder kleinere handliche Geräte, Apps für das Handy und ein damit verbundenes Mikrophon, ect. Für welches man sich am Ende entscheidet liegt wohl einerseits daran wie viel man ausgeben möchte und andererseits daran wofür man es verwenden möchte.
Wenn man das Stimmen nach Gehör lernen möchte, kann man gerne immer wieder ein Stimmgerät zur Kontrolle hinzuziehen. 2 Sachen sollte man jedoch dabei bedenken:
– verwendet man ein Stimmgerät, dass nicht an die Drones angeknipst werden kann, muss man es mit der Hand hinhalten und gleichzeitig hinschauen. Das funktioniert so gut wie gar nicht – hier ist es auf jeden Fall einfacher, jemanden anderen zu fragen ob dieser schauen kann wie weit man vom richtigen Ton entfernt ist.
– verwendet man ein Stimmgerät, welches an den Drones befestigt werden kann, ist dieser Schritt schon einfacher. Blicken wir auf die Anzeige des Gerätes tendieren wir jedoch dazu den Druck anzupassen, anstelle diesen Stabil zu halten. Daher kann es möglich sein, dass das Ergebnis nicht 100% zufrieden stellend ist.
Üben, üben, üben
Egal ob wir mit Stimmgerät zur Hilfe verwenden oder komplett ohne, eines brauchen wir auf jeden Fall. Geduld.
Stimmen nach Gehör braucht Übung und es entwickelt sich ständig weiter. Bei einem mehr, beim anderen weniger. Unsere Ohren und unser Gehirn können lernen, wie der richtige Ton klingt und wie nicht. Oftmaliges Wiederholen ist hier wichtig.
Genauso wie sich steady blowing mit dem Üben weiterentwickelt, entwickelt sich auch die Genauigkeit mit der wir den richtigen Ton treffen.
Dudelsack stimmen nach Gehör